Was bedeutet das für Dich als Hersteller oder Großhändler?
Steigende Zölle? Druck auf Deine Marge? Amazon scheint ein offenes Ohr für Vendoren zu haben – zumindest für einige. Der E-Commerce-Gigant hat begonnen, ausgewählten Lieferanten Preiszugeständnisse zu machen, um die gestiegenen Importzölle abzufedern. Doch wer profitiert davon wirklich – und warum jetzt?
1. Die Ausgangslage: Zölle steigen, Margen schrumpfen
Seitdem die US-Regierung neue Zölle auf chinesische Produkte verhängt hat, geraten Hersteller weltweit unter Druck.
Insbesondere Produkte aus den Kategorien:
- Elektronik
- Haushaltswaren
- Maschinen- und Zubehörteile
sind betroffen.
Amazon selbst ist nicht immun gegen diese Entwicklung – und handelt.
2. Was steckt hinter Amazons Strategie?
Amazon bietet laut internen Dokumenten einzelnen Vendoren Preisnachlässe an, um gestiegene Beschaffungskosten durch Zölle auszugleichen. Dabei geht es nicht um eine allgemeine Regelung, sondern um individuelle Verhandlungen.
💬 Ein Auszug aus einem Amazon-internen Schreiben spricht von einer Regelung „auf Fall‑zu‑Fall‑Basis“.
3. Wer profitiert? Und wie wird entschieden?
Die Kriterien bleiben – typisch Amazon – inoffiziell. Aber laut mehreren Quellen entscheidet Amazon unter anderem nach:
- Absatzvolumen
- Strategischer Bedeutung des Produktportfolios
- Wettbewerbssituation in der Kategorie
Vendoren mit besonders margenarmen Produkten scheinen bessere Chancen zu haben.
4. Konkrete Zahlen & Beispiele
Einige Hersteller berichten von folgenden Ausgleichsangeboten:
- Bis zu 10 % Zuschlag auf bestehende Einkaufspreise
- Teilerstattung von Zollaufschlägen in betroffenen Produktgruppen
- Zeitlich befristete Sonderkonditionen, z. B. für Q3/2025
Diese Maßnahmen betreffen besonders Produkte mit Ursprung in China, die nun mit zusätzlichen US-Zöllen von bis zu 25 % belastet werden.
5. Stimmen aus der Branche: Mehr Symbolik als Substanz?
Viele Marktbeobachter zeigen sich skeptisch:
„Amazon gibt hier selektive Erleichterung – aber nur, wenn es dem eigenen Business-Modell nützt“,
so ein E-Commerce-Berater aus Berlin.
Andere sehen darin den Beginn eines neuen Umgangs mit Vendoren:
„Wer systemrelevant für Amazons Sortiment ist, kann jetzt verhandeln – das ist neu.“
6. Was bedeutet das für Deine Strategie?
Stell Dir folgende Fragen:
- Wie stark bist Du von US-Zöllen betroffen?
- Ist Dein Produkt für Amazon strategisch interessant?
- Hast Du Spielraum, aktiv in Preisverhandlungen zu treten?
➡️ Wenn Du diese Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, das Gespräch mit Deinem Amazon Vendor Manager zu suchen.
7. Häufige Fragen (FAQs)
Warum macht Amazon das nicht für alle Vendoren?
Weil es kein offizielles Programm ist – Amazon steuert selektiv nach Relevanz und Profitabilität.
Wie kontaktiere ich Amazon dazu?
Über Deinen bestehenden Vendor Manager oder das Support-System im Vendor Central.
Was ist, wenn ich keine Zollprobleme habe?
Auch dann lohnt sich ein Gespräch – vielleicht gibt es andere verhandelbare Konditionen.
Sind auch europäische Vendoren betroffen?
Indirekt ja – vor allem, wenn Du in den US-Markt lieferst oder Deine Produktion in China sitzt.
8. Fazit: Verhandeln lohnt sich – aber nicht für jeden
Amazon zeigt sich bereit, bestimmte Vendoren zu entlasten – doch nur, wenn es zur Plattformstrategie passt. Für Dich als Hersteller oder Händler heißt das: Analysiere Deine Position, beobachte den Wettbewerb und bleib proaktiv.
Denn wer wartet, bekommt selten einen besseren Deal – und wer gezielt verhandelt, hat in dieser neuen Phase gute Karten.